Mein Buch ist fertig!

Sie haben soeben die letzten Zeilen Ihres eigenen Buches geschrieben oder getippt? Hurra! Das Manuskript ist fertig und Sie sind zufrieden mit Ihrer Arbeit. Gratulation! Ein Buch zu schreiben erfordert viel Zeitaufwand und ist eine Leistung, die entsprechend honoriert und beachtet werden sollte. Vielleicht haben Sie Ihr Manuskript auch schon längere Zeit fertig und ein paar Freunde und Verwandte konnten es schon lesen? Gespannt warten Sie auf die Rückmeldung und dann: Lob, Beifall, Begeisterung!

„Der Roman ist sooo toll!“
„Die Geschichte ist wirklich spannend.“
„Du zauberst einem richtige Bilder in den Kopf. Ich konnte mir das ganz genau vorstellen.“
„Das musst du veröffentlichen! Das wird bestimmt ein Bestseller!“
„Schick es noch diese Woche an einen Verlag! Die werden sich um das Manuskript reißen!“

Ihr Buch und die Realität
Selbstvermarktung vs. Verlagserfahrung

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit den Roman selbst zu vermarkten, aber als „Frischling“ in der hart umkämpften Buchbranche, kann man das Buch nicht annähernd einer solch breiten Lesermaße vorstellen, wie es ein Verlag kann. Auch fehlen Ihnen als Neuautor die richtigen Kontakte, um Ihren Roman bestmöglich zu vermarkten und bekannt zu machen. Ein Verlag hat mehr als genug Erfahrung und weiß, was es braucht um ein Buch zu veröffentlichen. Denn zum einen, ist es ein langer Weg vom fertigen Manuskript zum fertigen Buch oder auch zur fertigen E-Book Datei, und zum anderen ist es ein noch längerer Weg zur erfolgreichen Buchvermarktung.

So schafft es Ihr Manuskript ins Verlagsprogramm
  1. Kategorisieren Sie Ihr Buch: In welches Genre passt Ihr Buch? Welche Zielgruppe soll Ihr Buch ansprechen?
  2. Informieren Sie sich über das Verlagsprogramm: Wenn Ihr Buch gar nicht ins Verlagsprogramm passt, dann können Sie auch nichts anderes erwarten als eine Absage. Die meisten Verlage haben Ihr Programm auf ihrer Website ausgeschrieben. Im Zweifelsfall, fragen Sie einfach nach, ob Ihr Buch ins Programm passt. Wie? Per Mail, per Brief oder einfach telefonisch. Die Kontaktdaten zum Verlag sind auf den Webseiten vermerkt.
  3. Informieren Sie sich über die aktuelle Aufnahme: Hat der Verlag bereits auf der Website vermerkt, dass derzeit keine Manuskripte aufgenommen werden, dann sehen Sie bitte von einer Einsendung ab. Sie werden Ihre Zielperson im Verlag nicht erreichen. Warten Sie einfach und prüfen Sie in ein paar Wochen oder Monat nochmal, ob der Verlag wieder Manuskripte aufnimmt.
  4. Fertigen Sie Ihr Manuskript nach den Vorgaben des Verlages: Manche Verlage nehmen nur ganze Manuskripte und manche Verlage wollen nur einen Auszug vom ganzen Buch. Informieren Sie sich, wie der ausgewählte Verlag das Manuskript aufbereitet haben möchte und bereiten Sie es dementsprechend vor.
  5. Senden Sie das Manuskript richtig ein: Meist wird auf der Website angegeben in welcher Form das Manuskript eingereicht werden soll. Manche Verlage prüfen nur PDF-Dateien, die per Mail einlangen. Andere Verlage wollen das Manuskript in ausgedruckter Form. Auch wird vorgegeben an welche Abteilung das Manuskript gesendet werden soll oder an welche Ansprechpartner. Im Zweifelsfall gilt wieder: Nachfragen statt falsch machen. Schreiben Sie wieder einen Brief, eine Mail oder rufen Sie an, wenn es eine Telefonnummer gibt. Dann können Sie sicher gehen, dass Ihr Manuskript richtig eingesendet wird.
  6. Bleiben Sie höflich: Ist auf der Webseite vermerkt, dass von Nachfragen abgesehen werden soll, dann halten Sie sich auch daran. Wenn Sie Ihr Manuskript per Post als Paket mit Paketnummer aufgeben, können Sie mit Hilfe der Paketnummer auf der Internetseite der Post nachprüfen, ob Ihr Paket angenommen wurde. Bei Einsendungen per Mail können Sie eine Lese- oder Empfangsbestätigung anfordern. Bei der Menge an Manuskripteinsendungen, kann es sein, dass Sie aber auch keine Bestätigung erhalten. Hier können Sie nachfragen ob Ihre Einsendung angekommen ist. Das ist aber auch schon alles. Eine Manuskriptprüfung kann einige Monate in Anspruch nehmen. Ein Verlag, der relativ schnell mit der Prüfung ist, ist der novum Verlag (www.novumverlag.com), der als Spezialist unter Neuautoren gilt.
  7. Angebot: Der Verlag hat Ihnen ein Angebot geschickt? Gratulation! Prüfen Sie das Angebot ausgiebig und folgen Sie dann den weiteren Anweisungen des Verlags. Aber Achtung: Manche Verlage, sind sogenannte Druckkostenzuschuss-Verlage und leben nur davon, dass hoffnungsvolle Autoren ihre Romane an Verwandte und Bekannte verkaufen und veröffentlichen Ihre Bücher ausschließlich im eigenen Web-Shop. Also Finger weg! Anders sind Verlage, die einen Zuschuss zu den Erstellungskosten – also für Layout, Grafik, Korrektur und die Erstellung von Marketing-Drucksacken verlangen. Hier wird lediglich der Arbeitsaufwand der Mitarbeiter bezahlt und die Druckkosten ausschließlich vom Verlag übernommen, die dann über den Verkauf wieder eingenommen werden. Solche Verlage sind für unbekannte Neuautoren eine gute Alternative, um erstmals ein Buch zu veröffentlichen und sich einen Namen zu machen. Vielleicht klopft dann beim zweiten Buch schon ein größerer Verlag an die Tür?
  8. Absage: Sie haben eine Absage erhalten? Kein Grund gleich den Kopf in den Sand zu stecken. Vor allem bei namhaften Verlagen überwiegen die Absagen an Autoren deutlich der Aufnahme ins Verlagsprogramm. Große und vor allem berühmte Verlage, nehmen eher Romane in Ihr Programm auf, welche bereits in anderen Ländern und anderen Sprachen erschienen sind. Diese Romane bzw. Bücher sind also bereits erfolgreich und damit ein Selbstläufer. Machen Sie sich also nicht allzu große Hoffnungen, dass Carlsen, Arena oder Loewe Verlag gleich bei Ihnen Sturmklingeln. Die Chance für einen unbekannten Neuautoren in einen dieser Verlage aufgenommen zu werden, ist so hoch wie die Nadel im Heuhaufen zu finden. Versuchen Sie es einfach weiter, aber verabschieden Sie sich von der Idee, dass ein Verlag Ihr Buch vollkommen kostenlos veröffentlicht, nur weil es so toll ist.

Eine kurze Anmerkung zum Schluss, wenn Sie das Manuskript per Post einsenden und es wieder zurückhaben wollen, falls der Verlag Ihnen eine Absage schickt, dann legen Sie das Rückporto bei!